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Zeitzeugengespräch mit Jan Urban zum Jahrestag der Samtenen Revolution

Anlässlich des 30. Jahrestages der Samtenen Revolution, welche die damaligen Schüler von der Verpflichtung befreite, die Lehrer als „Genossen“ zu bezeichnen und die Politiker davon, sich beim Begrüßen gegenseitig auf die Wange zu küssen, wurde in unsere Schule einer der vielen Zeitzeugen des historsichen Umschwungs eingeladen. Jan Urban, unser Gast, ist allerding nicht irgendein Zeitzeuge. Er war einer der Hauptakteure des denkwürdigen Ereignisses im Jahr 1989, Unterzeichner der Charta 77 und ehemaliger Sprecher des Bürgerformus.

Nach der Begrüßung unseres Gastes und einer kurzen Einführung wurde den Schülern ein Dokumentarfilm gezeigt, der in den letzten Jahren der Tschechoslowakei gedreht wurde. Die junge Generation wurde damals nach ihren größten Wünschen und auch nach ihrer Kritik an dem System, in dem sie lebten, befragt. Dem Film folgte eine offene Diskussion mit dem Dissidenten und Journalisten Jan Urban. Themen waren seine Erinnerungen an den Totalitarismus und persönlichen Wünsche für die Gesellschaft der Zukunft.

Die Diskussion, bei der es hauptsächlich um den Widerstand gegen das Regime Ende der 80er Jahre ging, wurde durch Fragen aus dem Publikum zur Meinung des Gastes und seinen persönlichen Wertevorstellungen ergänzt. Die Schüler sahen hinter die Kulissen der Charta 77, des Bürgerforums und Jan Urbans Beziehung zu dem ehemaligen Mithäftling und Präsidenten Václav Havel.

Und dann war die Disussion zu Ende …

Obwohl es sich um ein faszinierendes Thema mit einem noch interessanteren Gast handelte, verging die Zeit unerbitterlich schnell und das Gespräch wurde, ähnlich wie unter dem kommunistischen Regime in der ehemaligen Tschechoslowakei, durch das Klingeln beendet.


Danksagung

Die Deutsche Schule Prag dankt der Hanns-Seidel-Stiftung für die großzügige Unterstützung. Durch die von ihr finanzierte Simultan-Übersetzung konnten auch deutschsprachige Schüler und Eltern an der hochinteressanten Veranstaltung teilnehmen.