DE

Das Projekt "Erinnern für die Gegenwart” geht zu Ende...

Begegnung ist nicht nur ein Schlagwort unseres täglichen Miteinanders an der DSP, sondern bezieht sich vor allem auch auf Beziehungen zu Menschen und Themen außerhalb des Rahmens unserer Schule.

Das deutsche Auswärtige Amt hat im Schuljahr 2019/2020 das Projekt "Erinnern für die Gegenwart” in die Welt gerufen, bei dem 58 deutsche Auslandsschulen von der ganzen Welt teilgenommen haben. Inhaltlich dreht es sich in dem Projekt um die Erforschung der eigenen Schulgeschichte, Auseinandersetzung mit der Geschichte des Sitzlandes, die historische Ergründung der Beziehung zu Deutschland und um die Aufarbeitung geschichtlicher Vorläufer heutiger Phänomene von Diskriminierung und Ausgrenzung.

 

IMG 7517
Nach Projektabschluss Ende 2020 wurden die vier besten Projekte vom deutschen Außenminister Heiko Maas ausgezeichnet.

An diesem Geschichtsprojekt haben auch wir als Filmteam der DSP teilgenommen, wobei wir uns filmisch-kreativ mit dem Thema "Prag: Begegnungs- oder Konfliktort der Kulturen?" auseinandergesetzt haben. Unser Endprodukt ist ein 20-minütiger Dokumentarfilm geworden, in dem wir die teils tragischen Verflechtungen der jungen Geschichte von Menschen mit tschechischem, deutschen, jüdischen und Roma-Hintergrund in der Stadt Prag beleuchten und tiefer aufarbeiten. Als zentrale Quellen unserer Geschichte dienten uns hierbei Begegnungen mit Zeitzeugen, die uns ihre persönlichen und sehr bewegenden Geschichten erzählt haben.

IMG 3394
Anfang März letzten Jahres trafen wir so auch Frau Eva Erben, eine jüdische Pragerin, die den Holocaust überlebt hat, zu einem Interview, wodurch wir ebenfalls Teil einer 37-Grad-Reportage des ZDF über Evas Leben wurden. Als Vertreterin der Roma- und Sinti-Minderheit in Tschechien trafen wir die Menschenrechtsaktivistin Růžena Ďord’ová, die im Rahmen des Instituts der Theresienstadt-Initiative über den Holocaust an Juden, Roma und Sinti aufklärt. Mit ihr haben wir die Gedenkstätte in Lety u Písku besucht, wo im 20. Jahrhundert ein Arbeitslager für Roma und Sinti war, später daraus jedoch ein Schlachthof wurde (mehr dazu in unserem Film).

Doch auch die Geschichte der Deutschen in Tschechien ist sehr interessant und um darüber mehr zu erfahren, haben wir uns mit Michal Urban von der Organisation Antikomplex verbunden. Zu sehen, wie sich die beiden Länder um und nach dem zweiten Weltkrieg gegenseitig wahrgenommen haben, war erschreckend. Und verständlicherweise hat das Fragen über das heutige Verhältnis zwischen Deutschland und Tschechien aufkommen lassen.
Trotz unserer ausgiebigen Recherche und Auseinandersetzung mit den Kulturen in der Stadt Prag sowie der deutsch-tschechischen Beziehung sind die Fragen eher mehr geworden, als weniger. Doch mit Sicherheit können wir sagen, dass interkulturelle Begegnung für jeden, der sie erfahren darf, eine Bereicherung ist.

Text: Jana Kovarik

Team: Gaia Altenburg (K12), Tim Garbe (Alumus), Klara Hoskova (Projektkoordination), Jana Kovarik (K12), Varvara Vorontsova (K12)

 

Weblinks:

www.erinnern-gegenwart.de
www.antikomplex.cz
www.terezinstudies.cz

 

Gefördert durch:

500px Auswrtiges Amt Logosvg

ZFA