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Druhy zivot - Das zweite Leben - Ausstellung

Liebe Eltern, liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, in der vergangenen Woche stellte uns die Schweizerische Botschaft in Prag ihr neues Projekt vor, eine Ausstellung mit dem Titel „Druhý život - Das zweite Leben“.

Im 20. Jahrhundert waren über 13.000 Tschechen und Slowaken in die Schweiz ausgewandert. Dies nimmt die Botschaft zum Anlass, 25 Personen zu porträtieren, die eben genau diesen Migrationshintergrund haben. Als deutsch-tschechische Begegnungsschule fördern wir alle Veranstaltungen, die dazu beitragen, mehr über die Kulturen beider Länder zu erfahren und Verständigung fördern. Diese Ausstellung ist somit in besonderem Maße für Sie und unsere Schüler geeignet. Die Ausstellung wird vom 4.-22. April 2018 in der Galerie kritiků (zwischen Jungmannovo náměstí und Wenzelsplatz) gezeigt. Mehr erfahren Sie auch unter www.eda.admin.ch/prag.  Mit freundlichen Grüßen,
Stephan Beyer // Das Zweite Leben Die Schweizerische Eidgenossenschaft hat seit Beginn ihrer Gründung im 13. Jahrhundert grosszügig Flüchtlinge aufgenommen, die sich in ihrem Heimatland bedroht und verfolgt fühlten. Heute machen die Einwanderer 25 Prozent der Schweizer Bevölkerung aus. Nach 1968 gab es auch über 13.000 Tschechen und Slowaken, die nach der Besetzung der CSSR durch die Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten in die Schweiz flohen. Anlässlich des fünfzigsten Jahrestags dieses Ereignisses, das am 21. 8. 2018 erinnert wird, bereitet die Schweizerische Botschaft in der Tschechischen Republik das Ausstellungsprojekt "Das zweite Leben" vor. Der Kern des Projekts besteht aus einer Foto Wanderausstellung. Die tschechisch-schweizerische Fotografin Iren Stehli porträtierte 25 tschechoslowakische Emigranten, die ihre zweite Heimat in der Schweiz gefunden haben. Die Ausstellung, die nacheinander in Prag, Zlin, Brno und Plzen gezeigt wird, wird von einem Katalog und einem Doku-Film der Schweizerin Fiona Ziegler, Absolventin der Prager FAMU, begleitet. Die Interviews mit den dargestellten Persönlichkeiten werden plastisch die Schicksale von Männern und Frauen zeigen, die Ihr Leben aktiv in die Hände genommen, die ihre Sicherheiten aufgegeben, ihre Familien und Freunde verlassen und einen grossen Schritt in das Unbekannte gemacht haben. In ihrer neuen Wahlheimat mussten sie deren Sprache, kulturelle Praktiken und Gesetze annehmen, eine neue Karriere und soziale Bindungen aufbauen. Die Emigration der „Achtundsechziger“ muss man nicht heroisch betrachten, sondern als einen radikalen Akt der Verantwortung gegenüber dem  eigenen Schicksal ansehen. Die Lebensgeschichten dieser Personen, eingerahmt in einen breiteren historischen Kontext, geschrieben von der Historikerin Helena Kanyar-Becker, enthüllen nicht nur die oft dramatischen Lebensgeschichten. Sondern sie sind auch ein bemerkenswertes Zeugnis über die Folgen des totalitären Regimes in der Tschechoslowakei in den späten 60er Jahre. Sie zeigen die Reflexion der Verhältnisse nach der Samtenen Revolution. Und sie geben ein bemerkenswertes Bild der Schweiz und ihrer Bewohner wieder. Dieses Land, eingehüllt in viele Mythen und Vorurteile, zeichnet sich als Gemeinschaft mit einem tief verwurzelten Moralkodex und einem Gefühl für Solidarität aus.  In der Perspektive der aktuellen Immigrationswelle und ihrer Auswirkung auf das soziale Klima in Europa, ist die Hilfsbereitschaft, die die Schweizer gegenüber den tschechoslowakischen Flüchtlingen bewiesen haben, noch bewundernswerter und inspirierender. Praha    Galerie kritiků     04.04. – 22.04. 2018          Vernissage 03.04. 2018 ab 18.00 hod

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